Die LandvolkHochschule blickt „landwärts“

Neues Jahresthema vorgestellt

Unter der Überschrift „landwärts“ kamen am Samstag, den 6. Januar über 180 Menschen zum traditionellen Landwirtschaftstag der Katholischen LandvolkHochschule in Oesede.

Mit gleich vier Referenten wurde den Besuchern eine bunte Mischung unterschiedlicher Themen geboten. Als Referenten waren Meta Janssen-Kucz, Vizepräsidentin des niedersächsischen Landtags, Willi Rolfes, Direktor der Katholischen Akademie Stapelfeld, Weihbischof Wilfried Theising sowie Rainer Beckedorf, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingeladen.

Hausleiter Johannes Buß stellte in seiner Einführung das neue Jahresthema der Katholischen LandvolkHochschule vor: „landwärts“.

Dreijähriges Projekt: Regionale Runde Tische

Unter diesem Motto wendet sich die KLVHS in ihrem Tun – der Bildung, der Beratung und der Begleitung von Menschen – besonders dem ländlichen Raum zu. Dabei blickt die KLVHS auf den Menschen, das Dorf und die Region.

Buß stellte in diesem Zusammen ein neues Projekt vor, dass unter Leitung von Andreas Brinker in den nächsten drei Jahren regionale runde Tische zum Thema „Kirche und ländlicher Raum“ bilden soll. In Oldenburger Münsterland, dem Emsland, der Grafschaft Bentheim und dem Osnabrücker Land sollen an diesen Tischen Themen des ländlichen Raumes und der Landwirtschaft aus einem christlichen Blickwinkel beleuchtet werden: Wie gehen wir mit Menschen, Tieren und Natur um und welche Schöpfungsverantwortung nehmen wir wahr? Wie gestellt sich die öffentliche Daseinsvorsorge und wie entwickeln sich Dörfer in Zukunft? Gemeinsam mit Vertretern der verschiedenen Institutionen im ländlichen Raum will man so Ideen entwickeln und Regionen voranbringen.

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Meta Janssen-Kucz: „Ich bin stolz, im ländlichen Raum zu leben!“

In ihren Grußworten betonten die vier Referenten die enge Verbundenheit mit dem ländlichen Raum. Dieser sei kein Randbereich, keine reine Produktionsstätte für die Ballungsräume, sondern auch Erholungsraum und ökologischer Ausgleichsraum, betonte Janssen-Kucz. „Ich bin stolz, im ländlichen Raum zu leben!“, so die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages.

Für einen außergewöhnlichen Programmpunkt sorgte Willi Rolfes, Direktor der Katholischen Akademie in Stapelfeld und seines Zeichens Hobbyfotograf. In einer Mischung aus Lyrik, Musik und Fotovortrag stellte Rolfes mit eigenen Fotografien Bäume als Sinnbilder dar, die helfen sollen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Leben, Wachsen, aber auch Sterben, Vergehen und Erneuerung illustrierte er mit unterschiedlichsten Bildern von Bäumen und zog Vergleiche zum menschlichen Sein.

Weihbischof Wilfried Theising: „Kirche muss im Dorf bleiben – im wörtlichen Sinne“

Als bischöflicher Offizial und Weihbischof im Offizialatsbezirk Oldenburg stellte Wilfried Theising dar, wie Kirche landwärts blickt. Dabei nehme sie die Schöpfung in den Blick, also das, was die Menschen nicht geschaffen haben, sondern was ihnen von Gott geschenkt wurde. Dieses In-den-Blick-nehmen könne man besonders gut im ländlichen Raum, so Theising. Gleichwohl sei der ländliche Raum nicht nur schön anzuschauen, er müsse auch die Aufgabe der Nahrungsmittelproduktion erfüllen. In diesem Sinne wünschte sich Theising eine größere Wertschätzung für die Arbeit der Landwirte.

Die Kirche habe gerade im ländlichen Raum die Aufgabe, nah bei den Menschen zu sein. Fusionen von Kirchengemeinden und Pfarreien seien dabei sicherlich nicht immer hilfreich, stellte der Weihbischof durchaus selbstkritisch fest.

Als vierter Redner stellte Rainer Beckedorf dar, wie die neue Landesregierung landwärts blickt. Aufbauend auf den guten Erfahrungen durch Projekte wie das in Oesede ins Leben gerufene „Dorfgespräch“ wolle die Landesregierung mit der PFEIL-Richtlinie als wichtigstes und umfangreichstes Förderinstrument in Niedersachsen weiter dafür sorgen, dass ländliche Räume gestärkt würden. Gleichzeitig versprach der Staatssekretär die Entbürokratisierung des Förderinstrumentes ELER, um in Zukunft Mittel zur Entwicklung des ländlichen Raumes leichter zugängig zu machen.

Im Anschluss an die Vorträge der vier Gastredner, wurden in einer kurzen Diskussionsrunde Fragen aus dem Publikum beantwortet.

Im Anschluss an die Diskussion wurde der Johannes-Voetlause-Preis verliehen. In den Kategorien Jugend, Frauen und Gemeinwesen sowie einer Sonderkategorie wurden Personen geehrt, die sich in besondere Weise für die Menschen im ländlichen Raum einsetzen. Verliehen wurde der Preis durch eine Jury aus Vertretern von Katholischer Landjugendbewegung, Landfrauen, Landvolk und der KLVHS.