Skip to main content

Künstliche Intelligenz im Ehrenamt

„forum ehrenamt 2025“ bringt freiwillig Engagierte aus ganz Niedersachsen zusammen

Am 16. und 17. Mai 2025 fand in der Katholischen Landvolkhochschule Oesede in Georgsmarienhütte das „forum ehrenamt 2025“ statt. Organisiert von der Freiwilligenakademie Niedersachsen in Kooperation mit der KLVHS Oesede, stand die Veranstaltung ganz im Zeichen von Austausch, Weiterbildung und Wertschätzung des Ehrenamts. Eingeladen waren ehrenamtliche Engagementlotsen, Integrationslotsen und Seniorenbegleiter aus ganz Niedersachsen.

Die rund 80 Teilnehmenden erwartete ein vielfältiges Programm: Neben Fachvorträgen und Workshops bot das Forum Gelegenheit zum Austausch, zur Vorstellung guter Praxisbeispiele sowie zur Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen.

Zum Auftakt begrüßten Heidi Rust (Freiwilligenakademie Niedersachsen), Landrätin Anna Kebschull (Landkreis Osnabrück) und Johannes Pott (KLVHS Oesede) die Teilnehmenden. Anna Kebschull hob die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in Niedersachsen sowie ausdrücklich im Landkreis Osnabrück hervor. Ohne dieses Engagement seien zahlreiche gesellschaftliche Angebote gar nicht mehr denkbar. Dabei würdigte sie die Rolle des Zentrums für ehrenamtliches Engagement, das an der KLVHS Oesede angesiedelt ist, als eine wichtige Säule zur Unterstützung des Ehrenamts in der Region.

Johannes Pott von der KLVHS nahm die Teilnehmenden mit in die Geschichte der Heimvolkshochschulen. Die KLVHS sei vor fast 100 Jahren gegründet worden, um einen Beitrag zur Bildung und Demokratisierung zu leisten. Dieser Auftrag sei heute so aktuell wie damals.

Anschließend bot der Journalist Michael Brendel mit seinem Impulsvortrag „ChatGPT und Co. – Die Zukunft kommt zu früh“ einen spannenden Einblick in die Chancen und Herausforderungen generativer Künstlicher Intelligenz (KI) für die Gesellschaft und auch für das Ehrenamt. Problematisch sei es, dass KI-Erzeugnisse oft kaum noch von menschlichen unterscheidbar seien und nicht selten verzerrte Weltbilder transportierten. Er rief die zivilgesellschaftlichen Institutionen dazu auf, ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der KI-Zukunft einzuklagen und es zu nutzen.

Für das ehrenamtliche Engagement biete KI jedoch auch viele Chancen, wenn sie zielgerichtet und reflektiert genutzt werde. Die Erstellung individueller Lehrmaterialien, Aktionen im Bereich des Fundraisings, Öffentlichkeitsarbeit, Ideen für Aktionen und Kampagnen oder auch die Weiterentwicklung des Vereins könne mit Hilfe von KI deutlich erleichtert werden. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang, die Aspekte des Datenschutzes zu berücksichtigen.

Der Samstag stand im Zeichen interaktiver Workshops. Themen wie „wertschätzende Kommunikation“, „Argumentieren gegen Stammtischparolen“, „Canva für Social Media“, „KI und Co im Ehrenamt“, „Waldbaden 2.0“ oder „Yoga gegen Stress“ boten praxisnahe Impulse für die ehrenamtliche Arbeit. Zudem konnten Projekte im „Markt der Möglichkeiten“ vorgestellt und Kontakte geknüpft werden.

Ein besonderes Highlight war die umfassende Kinderbetreuung sowie das optionale Kulturprogramm am Sonntag, das den Teilnehmenden die Möglichkeit gab, Osnabrück bei einer Stadtführung oder einem Museumsbesuch näher kennenzulernen. Damit wurde das Forum nicht nur zur Fortbildung, sondern auch zu einem familienfreundlichen Kurzurlaub inmitten idyllischer Natur.

Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die Förderung des Niedersächsischen Sozialministeriums. Heidi Rust machte deutlich, das Treffen habe eindrucksvoll gezeigt, dass Ehrenamt Räume für Begegnung, Inspiration und Erneuerung benötige. In Georgsmarienhütte sei dies auf besondere Weise gelebt worden.